Was ist „Latein“?
Latein war die Sprache der alten Römer. Ihr kennt sie vielleicht aus den Abenteuern von Asterix und Obelix oder von den Zaubersprüchen aus „Harry Potter“.
Latein war eine Weltsprache, weil die Römer durch Eroberungen vieler Länder ihr Reich weit ausgebreitet hatten. In Europa findet ihr noch heute viele Zeugnisse aus Römerzeiten, z.B. in Trier.
Heute wird in keinem Land mehr die lateinische Sprache gesprochen, aber dennoch begegnet sie uns in vielen Sprachen, wie Englisch und Französisch, in Fachbegriffen und auch in der deutschen Sprache.
Was lernt man im Fach Latein?
Ihr lernt die lateinische Sprache mit ihren Vokabeln und ihrer Grammatik, so dass ihr lateinische Texte ins Deutsche übersetzen könnt.
Z udem werdet ihr viel über den Alltag der Römer erfahren, z.B. wie sie wohnten und wie es damals in Rom aussah. Zudem geht es um römische Götter und Mythen, sowie geschichtliche Themen wie die Gründung Roms oder die Ermordung Caesars.
In den Klassenstufen 9 und 10 lest ihr im Lehrbuch Texte, die für Schüler geschrieben wurden, um dann in den Klassenstufen 11 und 12 die Texte von Caesar, Cicero, Ovid und Co. zu übersetzen.
Wo begegnet euch die lateinische Sprache im Alltag?
Ihr kennt viele lateinische Wörter, ohne es zu wissen. Latein ist überall in unserer Sprache zu finden, z.B. feriae = die Ferien, fenestra = das Fenster, bei Markennamen wie Alete, Nivea und Audi, bei Bezeichnungen und Firmen wie Sportforum, Saturn oder Porta, aber auch in anderen Schulfächern wie Englisch (bei Uhrzeiten am/pm = ante/post meridiem) oder den Naturwissenschaften (Labor).
Was bringt Latein?
Im Fach Latein lernt ihr die Grammatik, also den Aufbau und die Struktur einer Sprache, was euch auch in der deutschen Sprache hilft. Das Lernen moderner Fremdsprachen wird erleichtert, weil man sich viele Vokabeln erschließen kann. Das funktioniert aber auch in die andere Richtung. Auch aus eurer zweiten Fremdsprache werden euch viele Dinge bekannt vorkommen. Mit den erlernten Vokabelkenntnissen lassen sich zahlreiche Fremdworte erschließen (z.B. exportieren oder importieren, diskutieren u.a.).
In manchen Berufen ist das besonders wichtig, z.B. wenn ihr später als Arzt/Ärztin oder Anwalt/Anwältin arbeiten wollt, versteht ihr die Begriffe im Studium leichter. In einigen Studienfächern und an einigen Universitäten wird immer noch ein Latinum als Studienvoraussetzung gefordert (z.B. Medizin, Architektur, Geschichte).
Themen im Fach Latein
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A lltagsleben der Menschen in der Stadt Rom mit den wichtigen Einrichtungen wie Circus Maximus, Forum, Thermen; Riten und Feste
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Die Geschichte Roms mit wichtigen Persönlichkeiten wie Romulus und Remus, Hannibal, Caesar
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Wirken der Götter auf die Menschen
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Leben in den Provinzen
ab Klassenstufe 11
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Übergangslektüre
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Caesars Bericht über den Gallischen Krieg
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Ovids Dichtung
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Ciceros Reden
Das Latinum wird ohne zusätzliche Prüfung am Ende der 12. Klasse (Voraussetzung: mindestens Note 4) erteilt.
Gründe, Latein zu lernen
Ihr lernt exemplarisch die Struktur und den Aufbau einer Sprache kennen. Ihr vergleicht Strukturen und sprachliche Elemente einer anderen Sprache mit der deutschen Sprache und sucht dabei Gemeinsamkeiten und Unterschiede. Dabei erreicht ihr ein besseres Verständnis der eigenen Sprache und ein Gefühl für angemessenen Ausdruck.
Latein als die „Mutter“ der romanischen Sprachen wie Italienisch, Spanisch, Französisch oder Portugiesisch erleichtert das Erlernen dieser deutlich.
Das Übersetzen lateinischer Sätze schult genaues und aufmerksames Lesen, weil schon ein kleiner Buchstabe das Wort oder den Satzsinn verändern kann. Es werden also Fähigkeiten gefördert, die euch auch in anderen Fächern und im Alltag zugutekommen, wie Genauigkeit, Sorgfalt und Konzentration.
Schriftsteller, Philosophen und Wissenschaftler aller europäischer Länder haben sich mit der römischen Antike beschäftigt, so dass die Arbeit mit der Originallektüre häufig von zeitloser Gültigkeit ist.
Nicht zuletzt wird kritisches Denken durch die Beschäftigung mit antiken Originaltexten geschult. Ihr versucht der Intention des Autors nahezukommen. Eigene Sichtweisen werden dabei hinterfragt und andersartige Ideen sollen ins Denken einbezogen werden.